Die häufigsten Betrugsmaschen bei der Wohnungssuche in Thailand und wie du dich schützt

Die häufigsten Betrugsmaschen bei der Wohnungssuche in Thailand und wie du dich schützt

Die Suche nach einer Wohnung im fernen Thailand ist aufregend, aber leider tummeln sich auf dem Mietmarkt auch Betrüger, die es auf das Geld von ahnungslosen Ausländern abgesehen haben. Besonders Expats, die aus der Ferne suchen, sind ein beliebtes Ziel. Damit deine Wohnungssuche nicht zum Albtraum wird, haben wir die häufigsten Betrugsmaschen für dich zusammengestellt und geben dir konkrete Tipps, wie du dich davor schützen kannst.

Masche 1: Die Vorauszahlungs-Falle (Fake-Anzeige)

Dies ist die mit Abstand häufigste und gefährlichste Betrugsmasche.

So funktioniert sie:

Ein Betrüger kopiert Bilder einer attraktiven Wohnung von einer alten Anzeige oder einer Hotel-Website und erstellt eine neue, gefälschte Anzeige auf einem Immobilienportal oder in einer Facebook-Gruppe. Der Preis ist meist verdächtig günstig, um viele Interessenten anzulocken.

Wenn du Kontakt aufnimmst, wird der angebliche “Vermieter” dir eine plausible Geschichte erzählen. Er sei gerade im Ausland, könne die Wohnung nicht persönlich zeigen, aber wegen der hohen Nachfrage müsstest du schnell eine Kaution (oder sogar die erste Miete) per Western Union, Wise oder Banküberweisung schicken, um die Wohnung zu “reservieren”. Sobald das Geld überwiesen ist, hörst du nie wieder von ihm.

Wie du dich schützt:

  • Überweise NIEMALS Geld, bevor du die Wohnung nicht persönlich besichtigt hast. Dies ist die goldene Regel. Kein seriöser Vermieter wird eine Vorauszahlung ohne Besichtigung und ohne unterschriebenen Vertrag verlangen.
  • Sei misstrauisch bei Preisen, die zu gut sind, um wahr zu sein. Eine 2-Zimmer-Wohnung in bester Lage in Bangkok für 5.000 THB pro Monat ist unrealistisch.
  • Nutze die Google-Bildersuche: Mache einen Rechtsklick auf die Bilder in der Anzeige und suche danach bei Google. Oft findest du so die Originalquelle der Bilder und entlarvst die Fälschung.
  • Kommuniziere per Videoanruf: Bitte den “Vermieter” um einen Videoanruf, bei dem er dir die Wohnung live zeigt. Ein Betrüger wird dies immer ablehnen.

Masche 2: Der falsche Makler oder Vermieter

Bei dieser Variante findet die Besichtigung tatsächlich statt, aber die Person, die sie durchführt, hat keinerlei Berechtigung dazu.

So funktioniert sie:

Ein Betrüger mietet eine Wohnung für ein paar Tage über Airbnb. In dieser Zeit gibt er sich als Makler oder Eigentümer aus, schaltet eine Mietanzeige und führt Besichtigungen mit potenziellen Langzeitmietern durch. Er kassiert von mehreren Interessenten die Kaution und die erste Miete in bar und verschwindet dann spurlos. Die Opfer stehen am Ende ohne Wohnung und ohne Geld da.

Wie du dich schützt:

  • Fordere einen Eigentumsnachweis: Bitte den Vermieter, dir eine Kopie des Grundbuchauszugs (Chanot) und seines Personalausweises (ID Card) zu zeigen. Die Namen müssen übereinstimmen.
  • Bei Maklern: Prüfe die Lizenz: Frage nach der Firmenregistrierung und dem Büro der Makleragentur. Seriöse Makler haben kein Problem damit, ihre Legitimität nachzuweisen.
  • Zahle die Kaution per Banküberweisung: Vermeide große Barzahlungen. Eine Überweisung auf ein thailändisches Bankkonto, dessen Name mit dem im Chanot übereinstimmt, ist sicherer.

Masche 3: Die überhöhten Nebenkosten

Diese Masche ist subtiler. Der Mietpreis scheint fair, aber die Nebenkosten sind völlig überzogen.

So funktioniert sie:

Im Mietvertrag wird nicht klar geregelt, wie die Nebenkosten abgerechnet werden. Nach dem Einzug erhältst du eine Strom- oder Wasserrechnung, die weit über dem offiziellen staatlichen Tarif liegt. Der Vermieter hat einen eigenen Zähler installiert und rechnet mit einem hohen Aufschlag ab. Aus einer günstigen Miete wird so schnell eine Kostenfalle.

Wie du dich schützt:

  • Klare Regelung im Mietvertrag: Bestehe darauf, dass im Vertrag festgehalten wird, dass Strom und Wasser zu den offiziellen staatlichen Tarifen abgerechnet werden. Am besten ist es, wenn du die Rechnungen direkt vom Versorger erhältst und selbst im 7-Eleven oder per App bezahlst.
  • Frage nach alten Rechnungen: Bitte den Vermieter, dir die Nebenkostenabrechnungen des Vormieters zu zeigen, um ein Gefühl für die monatlichen Kosten zu bekommen.

Masche 4: Die einbehaltene Kaution

Dies ist kein direkter Betrug, aber ein sehr häufiges Ärgernis. Am Ende der Mietzeit weigert sich der Vermieter, die Kaution ganz oder teilweise zurückzuzahlen.

So funktioniert sie:

Der Vermieter behauptet, du hättest Schäden in der Wohnung verursacht, die über normale Abnutzung hinausgehen. Er präsentiert überhöhte Rechnungen für Reparaturen oder Reinigungen und zieht diese von deiner Kaution ab. Oft werden dabei normale Gebrauchsspuren als Schäden deklariert.

Wie du dich schützt:

  • Detailliertes Übergabeprotokoll: Dokumentiere beim Einzug jeden einzelnen Kratzer, Fleck oder Defekt schriftlich und mit datierten Fotos. Lasse das Protokoll vom Vermieter unterschreiben.
  • Endreinigung selbst organisieren: Beauftrage vor dem Auszug eine professionelle Reinigungsfirma. Die Kosten dafür sind meist geringer als das, was der Vermieter dir in Rechnung stellen würde.
  • Gemeinsame Endabnahme: Führe die Wohnungsübergabe beim Auszug gemeinsam mit dem Vermieter durch und vergleicht den Zustand mit dem Übergabeprotokoll vom Einzug.

Fazit: Augen auf bei der Wohnungssuche

Die große Mehrheit der Vermieter und Makler in Thailand ist ehrlich und zuverlässig. Dennoch ist es wichtig, die Warnsignale für Betrug zu kennen. Die wichtigste Regel lautet: Niemals Geld im Voraus ohne Besichtigung und Vertrag! Sei skeptisch bei zu günstigen Angeboten, überprüfe die Identität deines Vertragspartners und dokumentiere alles penibel. Wenn du diese Grundsätze befolgst, wirst du sicher und ohne böse Überraschungen dein neues Zuhause in Thailand finden.

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